27.05.2016
Welche Corporate Reporting-Trends Sie 2016 verfolgen sollten
Zehn Herausforderungen, die den Geschäftsbericht bewegen werden.
Kommunikation ist dynamisch. Um erfolgreich zu sein, muss sie sich ständig den aktuellen Veränderungen anpassen. Das gilt auch für die Königsdisziplin der Unternehmenskommunikation: den Geschäftsbericht. Wir haben zehn Herausforderungen im Corporate Reporting zusammengefasst, die Unternehmen und Leser bewegen.
1) Multichannel-Reporting
Gute Konzepte bedenken die Stärken und Schwächen jedes Kanals – und nutzen sie optimal aus.
2) Das Medienportfolio hinterfragen
Print stirbt nie – Geschäftsberichts- und IR-Apps dagegen schwächeln. Ein gutes Kommunikationsportfolio ist an den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Nutzer ausgerichtet.
Multichannel-Reporting nutzt die Stärken der verschiedenen Kanäle optimal.
3) Living Report
Ein gutes Geschäftsberichtskonzept wirkt über die Bilanzpressekonferenz hinaus – und platziert Botschaften und Gestaltungsideen auch in anderen Medien der Unternehmenskommunikation.
4) Online als zukunftsweisende Reporting-Applikation?
Angesichts zunehmender Regularien und Anforderungen bietet die digitale Umsetzung großes Potenzial: Verlinkungen, Content-Modularisierung und Multimedia-Content machen eine zielgruppenrelevante Aufbereitung hochkomplexer Sachverhalte möglich. Mit Responsive Design sind Inhalte von jedem Endgerät zugänglich. Aber: Online-Reports, wie sie heute aussehen, werden von den Zielgruppen kaum genutzt. Wie müssen digitale Berichte sein, damit sie funktionieren?
5) Effizienz ist gefragt
Ein guter Geschäftsbericht hat eine klare Botschaft – und verzichtet auf überflüssige Schnörkel. Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen ihre Berichte kompakter gestalten und inhaltliche Redundanzen verringern. Aber zu Effizienz gehören auch die Prozesse der Berichtserstellung. Und hier ist noch viel Luft nach oben.
6) Die richtige Form für den Kommunikationszweck
Auch für nicht börsennotierte Unternehmen kann der Geschäftsbericht ein sinnvolles Werkzeug sein. Vorausgesetzt, die Form stimmt. Dabei gilt: Datengräber vermeiden, sich stattdessen besser auf das Wesentliche konzentrieren – und den Geschäftsbericht vielleicht auch neuen Zielgruppen eröffnen.
Der Geschäftsbericht wird zur Visitenkarte – auch für nicht börsennotierte Unternehmen.
7) Handwerk hat goldenen Boden
Typografische Qualität und Lese-Ergonomie bleiben mit die wichtigsten Anforderungen aller Zielgruppen, insbesondere der professionellen Leser. Das zeigt nicht zuletzt die von MPM geförderte Studie „Visuell berichten“ der Fachhochschule Münster. In der experimentellen Untersuchung wurden zwei Fokusgruppen aus Wirtschaftsanalysten zu zwei verschiedenen Versionen eines Geschäftsberichts befragt. Beide Varianten waren inhaltlich identisch und unterschieden sich nur in der visuellen Aufbereitung. Die deutlichen Unterschiede in der Wahrnehmung der beiden Berichtsvarianten haben gezeigt, dass das Design des Geschäftsberichts bei seinen Lesern durchaus die Bewertung eines Unternehmens beeinflusst.
8) Wirkung nach außen und nach innen
Der Unternehmensbericht ist und bleibt eines der wichtigsten Tools der Strategie-Kommunikation – zum Kapitalmarkt hin, aber auch in die Organisation hinein.
9) Integriertes Denken
Integrated Reporting fasst Fuß in Deutschland – die Umsetzung ist aber noch sehr zögerlich: Vier DAX-30-Unternehmen schafften 2014 die echte integrierte Berichterstattung. Für Thought Leader besteht hier echtes Innovationspotenzial!
10) Nachhaltigkeit verankern
Mit der EU-weiten CSR-Richtlinie wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung für große kapitalmarktorientierte Unternehmen ab 2017 verpflichtend. Doch auch kleinere Unternehmen sollten sich mit der Thematik befassen. Insbesondere auf Lieferanten oder Auftragnehmer großer Konzerne strahlen die gestiegenen Transparenzanforderungen schon heute aus.