08.08.2016
Die neue Vielfalt der Quartalsmitteilungen
Einige Unternehmen nutzen die Quartalsmitteilung für innovative Umsetzungsformen – vom News-Format bis zur zahlenorientierten Folienlösung.
Flexiblere Lösungen mit weniger Publikationsaufwand: Eines der wesentlichen Ziele des Gesetzgebers bei der Umsetzung der neuen Börsenordnung war es, die unterjährige Berichterstattung für börsennotierte Unternehmen zu vereinfachen. Ein erster Blick auf die ersten vorgelegten Quartalsmitteilungen 2016 zeigt jedoch, dass viele Unternehmen seit der Regulierung nicht nur den Berichtsumfang deutlich abgespeckt haben. Der neue Spielraum wird auch für innovative Darstellungsformen genutzt. Wir stellen ausgewählte Beispiele vor.
Die Minimalisten: maximale Reduktion
Einige Unternehmen nutzen die neue Regelung, um drastisch zu reduzieren. Ihre Quartalsmitteilung enthält nunmehr ausschließlich die gesetzlichen Pflichtvorgaben. Auf bisher vorgesehene Inhalte und Zahlenwerk wird konsequent verzichtet. In den meisten Fällen können Analysten und Investoren sie jedoch auf der Website oder in weiterführenden Dokumenten abrufen.
Die Zahlenliebhaber: Quartalsbericht als Chart
Optimiert für die Ansicht am Bildschirm gestalten Osram und Evotec ihre erste Quartalsmitteilung 2016 im Chartformat. Beide Unternehmen nutzen dabei stark die Möglichkeit von Diagrammen und Tabellen in Verbindung mit kurzen Stichpunkten. Im Vergleich zu den Minimalisten berichten sie deutlich umfänglicher.
Die Kreativen: News-Format
Einen ganz neuen Weg hat im ersten Quartal dieses Jahres die Phoenix Solar AG gewählt. Ihre vierseitige Quartalsmitteilung ist im Zeitungsstil aufgemacht.
Innovationsfreude im Dienst des Lesers
Die anfängliche Verwirrung nach der gesetzlichen Bekanntgabe, die vielerorts spürbar war, ließ zunächst vermuten, dass die meisten Unternehmen noch sehr zurückhaltend mit der neuen Freiheit umgehen würden. Die Realität nach dem ersten Quartal 2016 zeichnet jedoch ein anderes Bild: Viele Unternehmen begrüßen die Flexibilität der Quartalsmitteilung und widmen sich dem neuen Format mit Innovationsfreude. Dass die Umsetzungsformen dabei sehr individuell ausfallen, ist überraschend, aber keinesfalls negativ. Vielmehr haben die Unternehmen nun die Möglichkeit, ihre unterjährige Finanzkommunikation im Dienst des Lesers adressgenau zu verpacken – sei es im Hinblick auf den Informationsumfang oder auch die Gestaltung.