09.11.2015
Content first, channel second!
Statt in Kanälen zu denken, müssen wir transmediale Erlebnis- und Markenwelten schaffen.
„Online first“ – proklamieren die einen, während die anderen noch immer Print als das Leitmedium ihrer Crossmedia-Kommunikation definieren. Willkommen im Heute, wo erfolgreiche Kommunikation transmedial ist und sich nicht an Kanälen ausrichtet, sondern an den Inhalten. Content first, Channel second heißt die Devise – auch bei der Wahl der Publishing-Technologien.
Crossmedia ist Pflicht, das bestreitet heute niemand mehr. Wer seine Zielgruppen erreichen will, muss die für sie relevanten Themen auf allen Kanälen spielen. Nichtsdestotrotz hören die Grabenkämpfe um die Vormachtstellung des „einen wichtigen“ Mediums nicht auf. Ob Geschäftsbericht oder Mitarbeiterkommunikation, noch viel zu oft wird in Kanälen gedacht. Dies ist weder sachdienlich nach sachlich begründet. Vielmehr liegt der Ursprung dieser leidigen Debatten in veralteten Organisationsstrukturen von Unternehmen (getrennte Print- und Online-Redaktionen fördern Abteilungsdenken) oder in der einseitigen Aufstellung der Agenturpartner.
Am Anfang steht immer die Content-Strategie
Natürlich darf, ja muss sogar über das Zusammenspiel der verschiedenen Kanäle diskutiert werden. Sobald die Debatte jedoch auf „Print ist Trumpf“ versus „Online first“ oder neuerdings „Mobile first“ reduziert wird, gerät der eigentlich wichtigste Kandidat erfolgreicher Kommunikation schnell in den Hintergrund: der Content. Es muss die Content-Strategie sein, die vorgibt, wie die Inhalte zielgruppengerecht für alle relevanten Kanäle aufbereitet werden. Optimal spielt jedes Medium dabei seine spezifischen Stärken aus.
„Content first“ gilt auch für Publishing-Systeme
Das gilt natürlich auch für die (übrigens häufig vernachlässigten) Systeme. Technologie muss Kommunikation einfach machen. Konkret heißt das: Auch ein Multichannel-Publishing-System muss sich an der Vorgabe „Content first“ messen lassen. Indem es ermöglicht, dass sich seine Nutzer auf die Inhalte konzentrieren und alle relevanten Kanäle mit dem höchstmöglichen Automatisierungsgrad bespielen können. Also ein Content – viele Kanäle.
Ein Content – viele Kanäle. Ein Redaktionssystem wird im crossmedialen Publishing zur Content-Zentrale
So weit der Anspruch. Nun zur Realität: Viele Unternehmen greifen bei der Realisierung ihres crossmedialen Portfolios nicht nur auf verschiedene Agenturpartner zurück. Sie benutzen auch unterschiedliche Systeme. Da werden Inhalte zwischen Print- und Web-Artikeln noch händisch von einem ins andere System kopiert, um anschließend noch einmal für die Social-Media-Kanäle angefasst zu werden. Effizienz sieht anders aus.
Automation und Freiheit vereint
Effizienz heißt Multichannel-Publishing und bietet Unternehmen große Einsparpotenziale, indem Inhalte automatisiert auf allen Kanälen mehrfach verwertet werden können. Es vermeidet Doppelarbeiten und reduziert Fehlerquellen. Es bildet alle Arbeitsschritte aller Beteiligten in einem System ab. Dabei muss es gleichzeitig flexibel genug sein, jedem Kanal den nötigen Spielraum für die spezifische Variation der Inhalte zu schaffen. Effizientes Multichannel-Publishing vereint Automation und gestalterische Freiheit. Es denkt nicht in Kanälen, sondern verbindet sie. Immer mit dem Anspruch: Content first.